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Kuriose Konstruktionen in der Formel 1 Geschichte

Published by Bernd Etzkorn at 28. April 2020
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Die Siebziger waren eine verrückte Zeit in der Formel 1. Es gab weder Windkanäle noch Simulationssoftware und so glich die Konstruktion der Formel 1 Boliden eher dem „Try and Error Prinzip“. Es entstanden Konstruktionen wie der Brabham BT46B. Der Tyrrell P34, auch als Six-Wheeler (Sechsräder) bekannt war so ein Versuch das Reglement maximal auszunutzen. Der Tyrrell P34 wurde vom englischen Renningenieur Derek Gardner konstruiert. Die Idee hinter der Konstruktion war, die kleineren Vorderreifen sollten den Luftwiderstand des Wagens reduzieren. Da aber kleinere Reifen weniger Grip bedeuteten wurden vier 10 Zoll Vorderreifen und 2 normale Hinterreifen verwendet. Durch eine komplexe Radaufhängung konnten alle vier Vorderräder gelenkt werden. Der Wagen hatte sein Debüt am 2. Mai 1976, beim vierten Rennen der Saison, dem Grossen Preis von Spanien auf dem Circuito Permanente del Jamara. Gefahren wurden die Tyrrell in der Saison 1976 von Jody Scheckter und Patrick Depailler. Während Depailler den Wagen durchweg lobte, erkannte Scheckter schon früh, dass durch die langsame Entwicklung der speziell für Tyrrell hergestellten 10 Zoll Goodyear Reifen der Erfolg wohl nur von kurzer Dauer sein würde. Beim Grossen Preis von Spanien, dem ersten Rennen der Saison in Europa, gab es auch das Reglementänderung und die extrem hochragenden Airboxen und Heckflügel gehörten der Vergangenheit an. Alle Teams wurden gezwungen ihre Wagen teilweise radikal zu ändern.

Für den grossen Preis von Spanien traten 30 Fahrer an, aber nur die 24 schnellsten des Zeit-Trainings dürfen zum Rennen antreten. James Hunt auf McLaren-Ford holte sich die Pole Position. Dicht gefolgt von Niki Lauda auf Ferrari und Patrick Depailler auf Tyrrell-Ford. Den vierten Startplatz holte sich der Deutsche Jochen Mass. Gleich in der ersten Kurve gelang es Lauda Hunt auszubeschleunigen und war damit auf dem ersten Platz. Brambilla startete ebenfalls gut und nahm den dritten Platz hinter Depailler und Mass ein. Brambilla konnte den dritten Platz aber nicht lange verteidigen und fiel bis auf Platz sechs hinter Laffite zurück. In der 32. Runde gelang es Hunt Lauda zu überholen, zwei Runden später kam auch Mass an Lauda vorbei und bildete mit seinem Teamkollegen Hunt zusammen eine Doppelführung der McLaren-Ford. Diese Doppelführung löste sich erst in der 66. Runde als Mass auf Grund eines Motorschadens ausfiel. Dadurch gelangte Nilsson, der sich zuvor im Feld vorgearbeitet hatte auf Platz drei. Im Parc Ferme wurde die Breite des McLaren M23 von James Hunt als nicht regelkonform beurteilt. Der Sieg wurde ihm daraufhin aberkannt. Aber McLaren legte Einspruch gegen die Disqualifikation ein. Nach zwei Monaten wurde dem Protest von McLaren stattgegeben und das ursprüngliche Ergebnis wiederhergestellt. Beim Grossen Preis sahen von ursprünglich gestarteten 24 Wagen nur 13 auch die Zielfahne.

 

Startaufstellung des Grossen Preis von Spanien 1976

Pos Fahrer Konstrukteur Zeit

1

James Hunt McLaren-Ford 1:18,52

2

Niki Lauda Ferrari 1:18,84

3

Patrick Depailler Tyrrell-Ford 1:19,11

4

Jochen Mass McLaren-Ford 1:19,14

5

Clay Regazzoni Ferrari 1:19,15

6

Vittorio Brambilla March-Ford 1:19,27

7

Gunnar Nilsson Lotus-Ford

8

Jaques Laffite Ligier-Matra

9

Mario Andretti Lotus-Ford

10

Chris Amon Ensign-Ford

11

Carlos Race Brabham-Alfa-Romeo

12

Carlos Reutemann Brabham-Alfa-Romeo

13

John Watson Penske-Ford

14

Jody Scheckter Tyrrell-Ford

15

Jean-Pierre Jarier Shadow-Ford

16

Ronnie Peterson March-Ford

17

Hans Joachim Stuck March-Ford

18

Arturo Merzario March-Ford

19

Emerson Fittipaldi Copersugar-Ford

20

Alan Jones Surtees-Ford

21

Jacky Ickx Wolf-Williams-Ford

22

Tom Pryce Shadow-Ford

23

Michel Leclerc Wolf-Williams-Ford

24

Larry Perkins Boro-Ford

NQ

Brett Lunger Surtees-Ford

NQ

Loris Kessel Brabham-Ford

NQ

Emilio Zapico Williams-Ford

NQ

Emilio de Villota Brabham-Ford

NQ

Harald Ertl Hesketh-Ford

NQ

Ingo Hoffmann Copersugar-Ford

Rennergebnis des Grosser Preis von Spanien 1976

Pos Fahrer Konstrukteur Zeit Ausfallgrund

1

James Hunt McLaren-Ford

1:42:20,43

2

Niki Lauda Ferrari

+ 30,97

3

Gunnar Nilsson Lotus-Ford

+48,02

4

Carlos Reutemann Brabham-Alfa-Romeo

+ 1 Runde

5

Chris Amon Ensign-Ford

+ 1 Runde

6

Carlos Pace Brabham-Alfa-Romeo

+ 1 Runde

7

Jacky Ickx Wolf-Williams-Ford

+ 1 Runde

8

Tom Pryce Shadow-Ford

+ 1 Runde

9

Alan Jones Surtees-Ford

+ 1 Runde

10

Michel Leclerc Wolf-Williams-Ford

+ 2 Runde

11

Clay Regazzoni Ferrari

+ 3 Runde

12

Jaques Laffite Ligier-Matra

+ 3 Runde

13

Larry Perkins Boro-Ford

+ 3 Runde

14

Jochen Mass McLaren-Ford Motorschaden

15

Jean-Pierre Janier Shadow-Ford Elektrikdefekt

16

Jody Scheckter Tyrrell-Ford Motorschaden

17

John Watson Penske-Ford Motorschaden

18

Arturo Merzario March-Ford Gebrochener Schalthebel

19

Mario Andretti Lotus-Ford Getriebeschaden

20

Patrick Depailler Tyrrell-Ford Bremsdefekt

21

Vittorio Brambilla March-Ford Aufhängungsschaden

22

Hans Joachim Stuck March-Ford Getriebeschaden

23

Ronnie Peterson March-Ford Getriebeschaden

24

Emerson Fittipaldi Copersugar-Ford Getriebeschaden

Der britische Motorsport Rennstall Tyrrell Racing Organisation agierte sich von 1970 bis 1998 ausschliesslich in der Formel 1. Gründer und Namensgeber war der englische Holzhändler Ken Tyrrell. Tyrrell war vor allem zu Beginn der Siebziger Jahre erfolgreich. Man gewann zwei Fahrer und eine Konstruktionsweltmeisterschaft. Ken Tyrrell war auch als Talentscout bekannt und so konnte man später erfolgreiche Fahrer wie z.B. Jean Alesi, Didier Pironi und Stefan Bellof verpflichten. Das verpflichten junger Fahrer war aber eher eine Notwendigkeit. In einem Interview mit der Zeitschrift Motorsport Aktuell sagte er 1996 „Natürlich würde ich lieber Michael Schumacher verpflichten. Aber er ist viel zu teuer. Ich muss einfach nehmen, was ich mir leisten kann“. Seinen grössten Erfolg hatte der P34 1976 beim Grossen Preis von Schweden, bei dem Scheckter und Depailler die ersten beiden Plätze belegten. In der Saison 1977 wurde Scheckter durch den Schweden Ronnie Peterson ersetzt. Beide, Depailler und Peterson konnten in der Saison noch respektable Ergebnisse erzielen aber nicht mehr an die Erfolge des Vorjahres anschliessen. Dies lag massgeblich an den schlechten Vorderreifen und der fehlenden Weiterentwicklung der speziell für diesen Wagen gefertigten Reifen. Gegen Ende der Saison wurde noch mit einer breiteren Spur experimentiert, was den aerodynamischen Vorteil zu Nichte machte. Der Renneinsatz des Tyrrell P34 wurde zum Ende der Saison 1977 nach insgesamt 30 Renneinsätzen beendet. Sein letzter Start bei einem Formel 1 Rennen war am 23. Oktober 1977 beim Grossen Preis von Japan auf dem Fuji International Speedway. In dieser Zeit errang der P34 eine Pole Position, einen Sieg und drei schnellste Rennrunden. Insgesamt gingen 14 Podestplätze und 85 Weltmeisterschaftspunkte auf das Konto des P34. Ken Tyrrell, bereits an Krebs erkrankt verkaufte Ende 1997 den Rennstall an den Tabakkonzern BAT, der den Namen des Rennstalls in British American Racing (BAR) änderte. Daraus entstand 2005 das Honda Werksteam, das 2009 von Ross Brown übernommen wurde und unter der Bezeichnung Brawn GP im gleichen Jahr zur Fahrer und Konstruktionsmeisterschaft geführt wurde. Seit der Formel 1 Saison 2010 tritt das Team unter dem Namen Mercedes Grand Prix an, welches 2012 in AMG Petronas F1 Team umbenannt wurde.

Grafik: Chris Sass | SMB
Text: Bernd Etzkorn | SMB
Bilder: Wikipedia

Tyrrell P34

Tyrell P34 Cockpit

Ken Tyrrell

Ronnie Peterson

Jody Scheckter

James Hunt

Patrick Depailler

Niki Lauda

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