MOTORRAD| IDM Zolder – EGS-Motorracing Team
26. Juni 2019MOTORRAD | Dirk Geiger und Lukas Tulovic starten auf dem Sachsenring
3. Juli 2019ADAC TOTAL 24h-Rennen vom 20. – 23. Juni 2019:
Fünfter Gesamtsieg für das Phoenix-Team und Audi
• Fehlerloser Auftritt des Audi R8 LMS #4 mit Pierre Kaffer, Frank Stippler, Frédéric Vervisch und Dries Vanthoor
• Zeitstrafe kostet zweitplatzierten Manthey-Porsche #911 möglichen Sieg
• 230.000 Fans erleben bei Traumwetter einen Abnutzungskampf erster Güte
Das Phoenix-Team aus Meuspath hat nach einer über 24 Stunden komplett fehlerfreien Vorstellung in der „Grünen Hölle“ zum fünften Mal das ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Im Audi R8 LMS triumphierten die Lokalmatadoren vor 230.000 Fans mit dem deutsch-belgischen Fahrer-Quartett Pierre Kaffer, Frank Stippler, Frédéric Vervisch und Dries Vanthoor, der als Schlussfahrer den Porsche 911 GT3 R #911 der Meuspather Nachbarn von Manthey-Racing mit dem Franzosen Kevin Estre am Steuer souverän in Schach hielt. Nach 157 Runden und insgesamt 3.984,386 Kilometern feierte Phoenix seinen fünften Triumph beim „Eifel-Marathon“, auch für Audi war es der fünfte Sieg. Außer für Stippler, der schon 2012 gewonnen hatte, war es für die weiteren Phoenix-Piloten der erste Erfolg.
„Es war immer für mich ein Traum, hier oben am Nürburgring das 24h-Rennen mal zu gewinnen. Für mich ist das das Heimrennen und es hat einen ganz großen Stellenwert neben meinen Siegen in Sebring und Le Mans. Ich bin stolz auf die ganze Phoenix-Audi-Mannschaft, und für mich schließt sich ein Kreis, denn Ernst Moser war früher mein Lehrmeister“, sagte Pierre Kaffer.
Zeitstrafe kostet Manthey-Porsche #911 möglichen Sieg
Estre und seine Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Michael Christensen (Dänemark) sowie Laurens Vanthoor (Belgien) hatten den möglichen Sieg durch eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten für eine Geschwindigkeitsüberschreitung bei doppelten gelben Flaggen verpasst. Die Vanthoor-Brüder sind das erste Geschwister-Paar seit 1985, dass für zwei verschiedene Teams gemeinsam auf dem Podium stand. Damals hatten das Axel und Jochen Felder geschafft.
Den letzten Podiumsplatz holten sich Maximilian Buhk, Hubert Haupt, Thomas Jäger und Luca Stolz im Black-Falcon-Mercedes-AMG #3 als Dritte. Bester BMW war das Falken-Auto mit der #44 auf Platz Sieben, während die Ausfälle der übrigen fünf M6 GT3 von Rowe, Schnitzer und Walkenhorst bei den Rekordsiegern aus München für viel Frust sorgten. In die Top-10 schafften es außer Audi, Porsche und Mercedes-AMG noch der Glickenhaus-SCG #705 und der Kondo-Nissan #45 auf den Plätzen neun und zehn.
Zweikampf in der Anfangsphase und heiße Audi-Duelle
Die Anfangsphase hatten der von der Pole Position gestartete Black-Falcon-Mercedes-AMG #2 mit Maro Engel am Steuer und Kevin Estre im Manthey-Porsche #911 dominiert. Diese Reihenfolge hatte bis kurz vor Mitternacht Bestand, bis Adam Christodoulou die #2 nach einer Kollision beim Überrunden mit beschädigtem Lenkgetriebe abstellen musste. In der Nacht warf die Reparatur nach einer Berührung mit einem langsamen Fahrzeug den zwischenzeitlich bis in die Top-3 vorgerückten Glickenhaus-SCG #705 um mehrere Runden zurück.
Für die beste Unterhaltung sorgten in der Nacht und nach Sonnenaufgang der Phoenix-Audi #4 und der Land-Audi #29, die sich über mehrere Runden und Stunden zahlreiche spektakuläre Windschattenduelle und Überholmanöver lieferten, in die sich später noch der Black-Falcon-Mercedes-AMG #6 einmischte, in dem der Italiener Gabriele Piana DTM-Pilot Rene Rast im Land-Audi einmal bei Höchsttempo kompromisslos auf die Wiese drückte. Rast konnte sein Auto unter größter Anstrengung abfangen und einen Unfall vermeiden.
„Reise nach Jerusalem“ auf dem Weg zum Podium
Kurz darauf nahm die „Reise nach Jerusalem“ der möglichen Sieg- oder Podiums-Kandidaten richtig Fahrt auf. Zunächst krachte Maximilian Götz mit dem Mann-Filter-Mercedes-AMG #48 nach einem Vorschaden unvermittelt im Bereich Hohe Acht gegen die Leitplanke, dann schied der zwischenzeitlich zweitplatzierte Frikadelli-Porsche #31 aus. Drei Stunden vor Rennende verhängte die Rennleitung eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten gegen den scheinbar sicher führenden Manthey-Porsche #911, weil er an einer Unfallstelle bei doppelten gelben Flaggen mit 172 statt der erlaubten 120 km/h vorbeigefahren war. Nach Absitzen der Strafe war die #911 nur deshalb lediglich auf Rang zwei hinter den neu führenden Phoenix-Audi #4 zurückgefallen, weil der Land-Audi #29 nach einem Reifenschaden, der fast die komplette rechte hintere Seite zerstörte, auf der Strecke ausrollte und auch der Black-Falcon-Mercedes-AMG #6 nach einem Unfall ausschied, bevor es eine mögliche Strafe für die Piana-Aktion gegeben hatte. Der Manthey-Porsche #911 startete danach die Schlussattacke auf den führenden Phoenix-Audi #4.
Erster deutscher Sieg im Tourenwagen-Weltcup
Im Vorfeld des 24h-Spektakels hatte Benjamin Leuchter für den ersten deutschen Sieg im Tourenwagen-Weltcup (FIA WTCR) gesorgt, als er im dritten Lauf seine erste Pole Position in den ersten Triumph seiner Karriere verwandelte. „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich habe vor dem Wochenende die Erwartungen immer gebremst und freue mich um so mehr, dass es geklappt hat“, sagte der Youngster aus Duisburg. Zudem ging die inoffizielle Halbzeitmeisterschaft bei den Teams an das sächsische Team All-inkl.com Münnich Motorsport, für das Tabellenführer Esteban Guerrieri mit einer Pole und zwei Podiumsplatzierungen in drei Rennen die Spitzenposition bei den Fahrern behauptete.