
Wie wird man Motorradrennfahrer ? Teil 1 – Die Vorbereitung.
10. März 2016
Brazzeltag 2016 am Technikmuseum Speyer
3. Juni 2016Welche Rennserie soll ich fahren?
Es gibt Rennserien, die von Rennstreckentrainingsanbietern ausgerichtet werden. Sie eignen sich optimal, um erste Rennerfahrungen zu sammeln. Diese Rennserien sind nicht mit dem Prädikat des DMSBs (Deutscher Motor Sport Bund e. V.) ausgeschrieben. Das bedeutet, dass diese Rennen von privaten Veranstaltern angeboten werden und die Punkte, die ihr dort einfahrt, zu keiner offiziellen Meisterschaft gehören – was für den Anfang auch nicht weiter von Bedeutung ist. Im Grunde könnt ihr diese Rennen auch mit euren Sportmotorrädern mit Straßenzulassung fahren. Aber was genau noch am Motorrad verändert werden darf und was nicht, erfahrt ihr bei der „Ausschreibung“ oder der Anmeldung der Rennen, die „Nennung“ genannt wird.
Zu weiteren Rennserien gehören zum Beispiel der „Seriensport“ oder der „Rundstreckenpokal“. Diese Rennen sind offiziell vom DMSB ausgeschrieben. Die hier eingefahrenen Punkte werden am Jahresende zusammengezählt, wofür ihr bei Meisterschaftsfeiern der Motorsportclubs und der Verbände geehrt werden könnt oder diese Punkte für eine spätere höhere Lizenz braucht. Auch hier gilt wieder: Schaut in die Ausschreibung und Nennung was ihr am Motorrad verändern dürft und was nicht.
Seriensport
Eine weitere Form von Rennserien nennt sich „Cup“. Dort werden Rennen mit Motorrädern der gleichen Marke und oft auch des gleichen Typs gefahren. Es gibt eine Vielzahl von Cups. Die beiden bekanntesten sind erstens der „ADAC Junior Cup“ (powered by KTM) welcher optimal für Anfänger ist, wenn du zwischen 15 und 21 Jahre alt bist. Der zweite bekannte Cup ist der „YAMAHA R6 Dunlop Cup“, dort empfiehlt es sich schon etwas Rennstreckenerfahrung zu haben. Die Mädels und Jungs sind dort recht schnell unterwegs. Weitere tolle Cups auch für den Anfänger sind der „SUZUKI GSXR Cup“, die „GLADIUS Trophy“ und der „Triumph Cup“. All diese Serien werden auch vom DMSB ausgeschrieben. Es wird genau festgelegt, was am Motorrad vorgenommen werden muss und darf.
Hier geht es zum ADAC Junior Cup powered by KTM
Hier geht es zum YAMAHA R6 Dunlop Cup
Hier geht es zur Gladius Trophy
Hier geht es zum SUZUKI GSXR Challenge
Der nächste Schritt wäre dann die deutsche Meisterschaft in der SUPERBIKE IDM (Internationale Deutsche Meisterschaft) oder der IRRC (Internationale Road Racing Championship). Ersteres, die „Superbike IDM“, ist die höchste Klasse in Deutschland. Wenn ihr hier mitfahren wollt, solltet ihr bereits Rennstreckenerfahrung und ein paar Sponsoren gefunden haben. Dort werden komplett umgebaute Motorräder für die Rennstrecke gefahren. Aber auch dort der Blick in die Ausschreibung.
Die „IRRC“ ist eine der Rennserien, die auf Naturrennstrecken gefahren wird. Das heißt: Rennen auf teils abgesperrten öffentlichen Straßen. Dies ist üblich im sogenannten „Road Racing“. Ein bekanntes Beispiel ist die „Isle of Man – Tourist Trophy“. Dort sind ebenfalls getunte Motorräder wie in der „Superbike IDM“ dabei. „Road Racing“ solltet ihr erst nach einigen Jahren Rennstreckenerfahrung ins Auge fassen.
Beide Rennserien können euer Sprungbrett in den internationalen Wettkampf sein.
Die Lizenz
Wenn ihr nun die nötige Erfahrung sowie Motorrad und Ausrüstung habt, könnt ihr den nächsten Schritt gehen. Der wäre: Eine Lizenz zu beantragen.
Um Rennen zu fahren, braucht ihr eine „Rennlizenz“. Welche Rennlizenz ihr braucht, erfahrt ihr in den sogenannten „Ausschreibungen / Bestimmungen“ der jeweiligen Rennserie, die ihr fahren möchtet.
Ich werde euch hier übliche Wege der Beantragung von Lizenzen zeigen. Natürlich gibt es auch Ausnahmeregelungen in einzelnen Fällen.
Am Anfang würdet ihr mit einer sogenannten „C-Lizenz / Clublizenz“ beginnen. Diese ermöglicht euch die offiziellen Einsteigerrennen, wie z.B. Seriensport, zu fahren.
Wenn ihr das ein oder andere Rennen gefahren seid, könnt ihr überlegen in Cups oder höheren Serien zu fahren. Dazu braucht ihr dann eine „B-Lizenz„.
Nach der „B-Lizenz“ erfolgt eine „A-Lizenz“. Diese könnt ihr nur dann beantragen, wenn ihr in einer offiziellen ausgeschriebenen Meisterschaft vom DMSB mindestens 50 Meisterschaftspunkte eingefahren habt. Punkte werden je nach Ausschreibung von oben mehr bzw. nach unten weniger ausgeschüttet. In der Regel gibt es 25 Punkte für einen Sieg.
Eine „A-Lizenz“ ermöglicht es euch an den höchsten Rennserien wie „Superbike IDM“ oder höher teilzunehmen. Allerdings benötigt ihr für die „MOTO GP“ eine„A-Inter-Lizenz“. Aber bis dorthin ist es noch ein weiter Weg.
Um eine Lizenz zu erlangen, müsst ihr euch auch einer sportärztlichen Untersuchung unterziehen.
Allerdings müsst ihr eure Lizenz jedes Jahr neu beantragen. Die Kosten dafür könnt ihr im jeweiligen Antrag einsehen.
ACHTUNG!
Solltet ihr einmal eine „A-Lizenz“ besessen haben, ist es schwer bis unmöglich wieder eine „B-Lizenz“ zu erlangen. Das ist wichtig, falls ihr aus einem Cup in eine höhere Klasse gestiegen seid und irgendwann wieder einen Cup fahren möchtet. Denn Cups darf man nur mit „B-Lizenzen“ fahren.
Hier der Link zum Lizenzantrag beim DMSB
Motorsportclubs und Motorsportverbände
In Deutschland ist die höchste Motorsportinstanz der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e. V.).
Der DMSB regelt alles was mit Motorsport in Deutschland zu tun hat. Ausgenommen sind die Rennstreckentrainings und die Rennen, welche von diesen Renntrainingsanbieter veranstaltet werden. Der DMSB erlässt die Sportgesetze und die Regeln im Motorsport („Reglements“). Dort stellt ihr auch euren Antrag für eure Lizenz.
Hier geht es zum DMSB
Ein ebenfalls wichtiger Veranstalter im Motorsport ist der ADAC (Allgemeine Deutsche Automobil-Club e. V.). Dieser veranstaltet eine Vielzahl von Nachwuchsserien in allen Bereichen. In unserem Fall Motorrad ist der „ADAC Junior Cup“ (powered by KTM) zuständig. Der ADAC hat ebenfalls lokale Ableger von Motorsportclubs, z. B. der „ADAC Nord Baden“ usw. Also könnt Ihr auch für den ADAC fahren.
Hier geht es zu ADAC MOTORSPORT
Ein weiter großer Motorsportverband ist der DMV (Deutscher Motorsport Verband e. V.). Dort könnt Ihr Mitglied werden und einige Vorteile sowie den Service des AVD (Automobilclub von Deutschland) in Anspruch nehmen. Ich finde den DMV gut, da der Verband trotz seiner Größe sehr familiär ist und sich in vielerlei Hinsicht für seine Mitglieder einsetzt.
Motorsportclubs sind in fast jeder Stadt zu finden. Natürlich sind sie in der Nähe von Rennstrecken etwas mehr vertreten. Ich persönlich bin auch zusätzlich im BMC Hockenheim (Badischer Motorsport Club e. V.) Mitglied. Der BMC ist ein traditionsreicher Club und direkt am Hockenheimring ansässig.
Warum solltet ihr einem Motorsportclub oder Verband beitreten?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen trefft ihr dort Menschen mit der gleichen Leidenschaft, die euch in der Regel auch immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Denn die Erfahrung eines „alten Hasen“ kann unbezahlbar sein.
Ein weiter Grund ist der, wenn ihr eine Lizenz über einen Verband oder Club beantragt, wird diese etwas günstiger.
Auch könnt ihr euch in den Clubs, Vereinen und Verbänden engagieren. Damit seid ihr sehr nah am Motorsport dran.
Eins sollte euch klar sein: Wenn ihr Rennfahrer werden wollt, ist das kein leichter Weg. Man muss dafür kämpfen – auf und neben der Strecke. Sponsorensuche, gute psychische Verfassung, und vor allem körperliche Fitness sind nur einige der wenigen Dinge, die eure Zeit beanspruchen. Allerdings, wenn ihr dazu bereit seid und die nötigen finanziellen Mittel aufbringen könnt, werdet ihr eine Leidenschaft finden von der ihr euer ganzes Leben zehren könnt.
Ihr müsst, je nach Rennserie, mit einer Kostenspanne zwischen ca. 5.000,- € (Seriensport), ca. 20.000,- € (YAMAHA R6 Cup) und ca. 40.000,- € (Superbike IDM) im Jahr rechnen.
Falls es nicht klappen sollte, gibt es auch andere Möglichkeiten aktiv am Motorsport mitzuwirken. Eine davon kann eine Tätigkeit als „Streckenposten“ an der Rennstrecke sein. Dort seid ihr genau so nah am Sport wie der Fahrer. Und ohne die vielen Streckenposten und ihren ehrenamtlichen Einsatz wäre das Rennen fahren für uns erst gar nicht möglich. Auch in der Funktion als Rennleiter könntet ihr beispielsweise agieren. Selbstverständlich gibt es viele weitere Jobs z. B. auch im kaufmännischen Bereich: Sportmarketing, Sponsoring…
Weiter Informationen zu Sportwarten findet ihr hier:
<Link folgt>
Viel Erfolg!
Im nächsten Artikel erkläre ich euch wie ihr euch für das erste Rennen samt Team aufstellen könnt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir auf Facebook und Instagram folgt.
5 Comments
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