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4. Juli 2023Zwei Porsche 911 GT3 R in Spa-Francorchamps in den Top 5
Die Porsche-Kundenteams Manthey EMA und Rutronik Racing haben den Langstreckenklassiker von Spa-Francorchamps auf den Plätzen vier und fünf beendet. In der Bronze-Cup-Kategorie sicherten sich Huber Motorsport und Pure Rxcing die ersten beiden Positionen. Beim ersten Auftritt der neuen Generation des 911 GT3 R bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps fuhren zwölf der 14 gestarteten GT3-Rennwagen ins Ziel.
Der neue 911 GT3 R der Generation 992 hat beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps den Sprung aufs Podest nur knapp verpasst. Die Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien sowie der ehemalige Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich kämpften mit dem Auto von Manthey EMA bis zur letzten Runde um den dritten Platz. Am Ende fehlten ihnen 0,879 Sekunden. Direkt dahinter fuhr Rutronik Racing mit dem DTM-Fahrertrio Thomas Preining (Österreich), Dennis Olsen (Norwegen) und Christian Engelhart (Deutschland) auf den fünften Rang. Insgesamt erreichten zwölf der 14 gestarteten und bis zu 416 kW (565 PS) starken Porsche das Ziel. Der Langstreckenklassiker in den belgischen Ardennen gilt weltweit mit 70 Startern als die größte Veranstaltung für GT3-Fahrzeuge. Sie zählt für den GT World Challenge Europe Endurance Cup und die Intercontinental GT Challenge (IGTC).
Die drei Porsche in der Pro-Kategorie waren mit einem Handicap ins Rennen gestartet: Da sie reglementsbedingt nur auf drei statt vier Piloten setzen, mussten sie am Donnerstagabend im vierteiligen Qualifying das erste Segment auslassen. Dort bot die dann trockenere Strecke aber die besten Bedingungen. Da am Ende die Durchschnittszeit aller Fahrer pro Auto zählte, gelang nur dem 911 GT3 R von Manthey EMA noch der Sprung in die Hyperpole der 20 Besten. Während der sogenannte Grello von der 14. Position starten durfte, mussten die Neunelfer von Rutronik Racing und Dinamic GT Huber Racing das Rennen von Platz 30 beziehungsweise 37 aufnehmen.
Als erstes fand Manthey EMA den Anschluss an die Spitzengruppe. Gegen 21:17 Uhr übernahm Andlauer erstmals mit diesem Porsche den ersten Platz. Eine 30-Sekunden-Strafe wegen Überschreitens der Streckenbegrenzungen kostete gut 45 Minuten später wieder die Führung. Gegen 1:22 Uhr am Sonntagmorgen lag der Nummer-92-Porsche erneut vorn, wurde anschließend aber von einer Safety-Car-Phase auf dem falschen Fuß erwischt. Dennoch behielt das Auto stets den Anschluss zur Spitze. Trotz einer weiteren Track-Limit-Strafe und eines beschädigten Heckdiffusors hatte der „Grello“ weiterhin einen Podestplatz im Visier.
Als zweitbester Porsche erreichte der 911 GT3 R von Rutronik Racing das Ziel. Preining, Olsen und Heinrich hatten sich über die 24-Stunden-Distanz weitgehend aus allen Schwierigkeiten herausgehalten. Ab den frühen Morgenstunden gehörte das Nummer-96-Fahrzeug wieder der absoluten Spitzengruppe an und hielt sich fortan zumeist in Schlagdistanz zum Manthey-EMA-Auto auf oder lag sogar davor.
Für den Nummer-54-Porsche von Dinamic GT Huber Racing entwickelte sich das Rennen schwierig. Dennoch stieß das Auto von Christian Engelhart aus Deutschland und der beiden ehemaligen Porsche-Junioren Sven Müller (Deutschland) und Ayhancan Güven (Türkei) gleich zweimal bis auf den ersten Platz vor. Nach einer Gelbphase am Sonntagmorgen hatte sich dieser 911 GT3 R als Spitzenreiter sogar eine hervorragende Ausgangsposition für den weiteren Kampf um den Gesamtsieg erarbeitet. Als das Safety-Car jedoch das Rennen um sieben Uhr wieder freigegeben hatte, wurde Engelhart in der La-Source-Spitzkehre von einem Konkurrenten umgedreht und fiel weit zurück. Das Trio erreichte das Ziel auf dem zwölften Rang.
Knapp dahinter: der 911 GT3 R von Huber Motorsport. Der Nummer-20-Porsche hatte bereits vor dem Rennen mit der Super-Pole-Bestzeit für Aufsehen gesorgt. Startpilot Matteo Cairoli war von der Pole-Position aus direkt an die Spitze gestürmt, die der ehemalige Porsche-Junior aus Italien bis zum Fahrerwechsel nach gut einer Stunde verteidigen konnte. Zusammen mit seinen Teamkollegen Antares Au aus Hongkong sowie den Deutschen Jannes Fittje und Tim Heinemann fuhr Cairoli auf den 13. Gesamtrang. Für das Quartett ging mit diesem Ergebnis auch der Sieg im Bronze-Cup einher. DTM-Pilot Heinemann drehte in 2:17,087 Minuten sogar die schnellste Runde des Rennens. Platz zwei in dieser Klasse sicherte sich das Kundenteam Pure Rxcing mit den deutschen Fahrern Joel Sturm und Marco Seefried, Klaus Bachler aus Österreich und dem Briten Aliaksandr Malykhin.
Car Collection Motorsport beendete die 24 Stunden von Spa-Francorchamps auf dem 23. Rang. Nico Menzel aus Deutschland holte sich gemeinsam mit den Schweizern Ivan Jacoma, Niki Leutwiler und Alex Fontana damit den zweiten Platz in der Pro-Am-Division.
Stimmen zum Rennen
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Unser erster Auftritt mit dem neuen 911 GT3 R bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps war ein voller Erfolg. Wir haben zwölf von 14 Fahrzeugen ins Ziel gebracht, das ist keine Selbstverständlichkeit. Über die gesamte Renndistanz haben wir in den Top 10 gekämpft und bis zur letzten Runde an einer Podestplatzierung gekratzt – alles war noch drin, aber am Ende sollte es nicht ganz sein. Jetzt nehmen wir einen vierten und fünften Rang mit nach Hause. Unsere Kundenteams konnten mit einem Doppelsieg im Bronze-Cup ein grandioses Ergebnis erzielen. Hinzu kommt ein Podium in der Pro-Am-Kategorie. Zugleich haben wir es geschafft, fünf Autos unter den ersten 15 zu platzieren. Die Zusammenarbeit mit unseren Kundenteams hat prima funktioniert.“
Julien Andlauer (Porsche 911 GT3 R #92): „Ein sehr aufregendes Rennwochenende liegt hinter uns. Wir waren zu jeder Zeit absolut konkurrenzfähig und haben bei schwierigen Bedingungen unser Maximum gegeben. Dabei mussten wir leider auch zwei Zeitstrafen wegen Überschreitens der Streckenbegrenzung hinnehmen – bei der Intensität der Zweikämpfe war es praktisch unmöglich, immer absolut sauber zu fahren. Wir haben nie aufgegeben. Vor allem Kévin Estre hat in seinem letzten Stint mit einigen erstklassigen Manövern noch einmal alles versucht. Leider zahlte es sich am Ende nicht ganz aus. Aber auch mit Platz vier können wir sehr zufrieden sein.“
Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3R #96): „Von Startplatz 30 aus konnten wir uns schnell nach vorn in die Top 10 arbeiten. Nach vier Stunden waren wir bereits Siebter, kamen dann auch fehlerfrei durch die Nacht und blieben in der Führungsrunde. Zum Ende hin lief es dann mehr und mehr auf ein Sprintrennen hinaus, in dem jeder einfach nur Vollgas gegeben hat. So blieb es bis ganz zum Schluss eine enge Angelegenheit.“
Tim Heinemann (Porsche 911 GT3R #20): „Das war einfach ein großartiges Rennen – und irgendwie auch verrückt, weil ich erst am Dienstagnachmittag die Anfrage bekommen habe, ob ich mit dabei sein wollte. Es hat extrem viel Spaß gemacht. Matteo hat am Freitag mit der Pole Position direkt mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Aber wir wussten, dass in 24 Rennstunden sehr viel passieren kann – so war es dann ja auch. Zwischendurch sind wir aus der Führungsrunde rausgefallen, aber wir konnten uns wieder zurückkämpfen. Mit dem Klassensieg haben wir ehrlicherweise nicht wirklich gerechnet. Umso schöner fühlt sich dieser Erfolg an. Auch für Antares Au freut es mich sehr. Dazu konnte ich noch die schnellste Rennrunde fahren. Was will man mehr?“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3R #911): „Kurz nach der ersten Rennhälfte haben wir unseren Porsche 911 GT3 R ziemlich stark beschädigt. Seitdem funktionierte die Aerodynamik nicht mehr so richtig. Danach ging es eigentlich vor allem darum, überhaupt das Ziel zu erreichen. Dafür mussten wir hart kämpfen. Dass wir unter diesen Voraussetzungen bis zum Schluss in der Bronze-Cup-Wertung vorne mitfahren konnten, ist ein toller Erfolg fürs Team.“
Text: Porsche Newsroom
Bilder: Mario Herzog | Herzog Sportfoto