DMV BMW 318ti Cup | Smyrlis Racing stellt sich der Herausforderung Oschersleben
5. Mai 2021DIE TECHNIK MUSEEN SINSHEIM SPEYER BRAZZELN
7. Mai 2021Hoffmann Racing – Grandioser Saisonstart am Red Bull Ring (A)
Das Team Hoffmann Racing legte mit jeweils den ersten beiden Plätzen in beiden Läufen des Auftaktrennens der neuen Formel Renault 2.0 Austria einen grandiosen Start hin. Für Team Hoffmann Racing am Start war Stammfahrer und Routinier Norbert Groer aus Hausleiten Niederösterreich (NÖ), Rookie Benjamin Dam aus Absdorf/Tulln NÖ und Roman Hoffmann Teamchef von Team Hoffmann Racing, der einen noch für die Saison 2021 unbesetzten Formel Renault 2.0 pilotierte. Das Team wurde von Christian Lipp, einem erfahrenen Drivercoach und Performance Ingenieur unterstützt. Mit dieser professionellen Unterstützung konnte Kartfahrer Benjamin Dam bei seinem ersten offiziellen Rennwochenende im Formel Renault 2.0 sein Talent nutzen und bestätigte dies beim Qualifying mit der unglaublichen Pole-Zeit von 1:33,021. Nur 0,191s dahinter: Teamchef Roman Hoffmann. Der drittplatzierte Alexander Geier aus Wals folgte mit einem Abstand von 1,025s auf Position 3.
Erfolg von Beginn an
Rennen 1:
Mit den Startplätzen 1 und 2 in Rennen 1 konnte Benjamin Dam einen fulminanten Start-Ziel Sieg einfahren, welcher direkt vom Start weg seine Performance abermals unter Beweis stellte. Roman Hoffmann konnte ebenfalls seine Position in seiner Klasse behaupten und fuhr auf dem zweiten Platz durchs Ziel. Routinier Norbert Groer mit einem sehr guten 5. Platz rundet den Teamerfolg ab. Im Anbetracht der jungen Konkurrenz, die teilweise halb so alt wie Norbert Groer sind, eine herausragende Leistung.
Rennen 2:
Ein Spiegelbild im zweiten Lauf am Sonntag, wieder konnte Benjamin Dam sich weiter in Konstanz und Schnelligkeit steigern und vor Roman Hoffmann ungefährdet den Sieg einfahren. Alexander Geier komplettierte das Podium auf dem dritten Rang. Solide Leistung auch von dem 68 jährigen Norbert Groer der nach einem Dreher in der ersten Runde nach einer tollen Aufholjagd und einigen Überholmanövern noch den 6. Rang erreichte.
Reaktionen vom Wochenende am Red Bull Ring (A)
„Danke an das Team, das Auto war top vorbereitet und ich konnte die Performance auf Anhieb umsetzten. Es hat enormen Spaß gemacht
„Super! Das ist Racing, ich hatte einige Positionskämpfe und konnte das Rennen vor Hannes XL-Gsell beenden“
„Mit viel Arbeitseinsatz wurden die Autos penibel für den Saisonstart vorbereitet, eine Woche zuvor noch am Red Bull Ring exklusiv getestet und abgestimmt. Wir sind zuversichtlich nach den guten ersten Testfahrten angereist, dass es jetzt auf Anhieb so toll läuft ist die Belohnung für die harte Arbeit. Ein Auto ist noch frei! Mein eigener Einsatz sollte eine Empfehlung für neue Fahrer sein“
„Echt fantastisch wie Benjamin die Tipps und Hinweise wie ein Schwamm aufgesaugt hat. Am Freitag war die Konkurrenz noch viel dichter an uns dran. Dennoch haben wir uns nicht ausgeruht und weiter an der Optimierung des Fahrzeugs und aller Fahrer gearbeitet. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Es hat echt Spaß gemacht!“
Die Formel Renault 2.0 im Detail
Chassis:
Carbon Fibre Monocoque
Motor:
Renault Sport 1998 cm3
Leistung:
210 PS // 220 Nm
Top Speed:
245 km/h
Gewicht:
504 kg (leer)
Downforce:
300 kg (bei 200 km/h)
Antriebsstrang:
Sperrdifferential
7 Gang seq. Getriebe
Datenauswertung:
Cosworth PI Toolbox Professional
Video-Analyse System
Interview mit dem Renningenieur des Team Hoffmann Racing – Christian Lipp (CL Performance Engineering)
SMB:
Zuerst mal herzlichen Glückwunsch du dem beachtlichen Ergebnis, gleich beim Auftaktrennens auf dem Red Bull Ring. Wenn du vielleicht kurz für unsere Leser deinen Werdegang im Rennsport beschreiben könntest.
Christian Lipp:
Vielen Dank erstmal, das war wirklich ein super Wochenende für das gesamte Team. Außerdem hat es richtig Spaß gemacht mit meinen 3 Fahrern zu arbeiten. Eigentlich war der Motorsport gar nicht geplant, doch im Jahr 2015 wurde ich von einem Freund, der schon länger im Motorsport aktiv war zu einem Rennen eingeladen, was mich doch sehr gefesselt hat. Da ich sowieso Maschinenbau an der TU Darmstadt studiert habe, hab ich kurzerhand beschlossen: „Ich werde jetzt Ingenieur im Motorsport.“ Gesagt, getan! Erst als Praktikant und Reifenputzer bei verschiedenen Teams mitgearbeitet, dann 2018 meine ersten Einsätze als Supportingenieur. 2019 meine erste Saison als vollwertiger Renningenieur. 2020 dann in der DTM Trophy mit Bremotion und jetzt 2021 sogar bei Team Zakspeed.
SMB:
Du warst ja schon einmal beim Team Hoffmann Racing als Renningenieur und Fahrercoach tätig.
Christian Lipp:
Ja, ich war bereits 2019 bei Team Hoffmann Racing und war damals schon als Renningenieur für den jungen, aufstrebenden Nico Gruber zuständig. Ich habe ihn damals an insgesamt fünf Rennwochenenden betreut und ausgebildet. Seit 2020 fährt er recht erfolgreich in der TCR Germany für Team Engstler. Ich kenne Roman und das Team also sehr gut. Auch Norbert Groer habe ich übrigens 2019 schon betreut.
SMB:
Wie bist du zu der doch recht neuen Formel Renault 2.0 gekommen?
Christian Lipp:
Ehrlich gesagt finde ich den Formel Renault 2.0 extrem geil. Daher hab ich es super schade gefunden, dass der Eurocup neue Autos bekommen hat und der damalige Renault 2.0 eingemottet werden sollte. Daraufhin habe ich einfach eine Serie gesucht, die dieses Fahrzeug noch einsetzt und dort bin ich auf das Team Hoffmann Racing gestoßen. Habe Roman angeschrieben und mit ihm ein Treffen am Red Bull Ring ausgemacht. Seitdem stehen wir in einem guten Kontakt.
SMB:
Warum hast du dich nicht für die neuen Autos vom Eurocup interessiert?
Christian Lipp:
Renault hat schon immer mega gute Formel Autos gebaut und auch die neue Generation ist echt klasse. Allerdings war ich 2019 schon in der ADAC GT4 Germany aktiv und hatte somit zu viele Überschneidungen mit dem Eurocup, was es für mich unmöglich machte mich dort zu engagieren.
SMB:
Hättest du gleich beim Auftaktrennen in Österreich mit solch einem guten Ergebnis gerechnet?
Christian Lipp:
Ehrlich gesagt: ja. Ich habe bereits 2019 mit Benjamin einen Formel Renault 2.0 Test gemacht. Damals zeigte sich schon sein Talent. Er hat exakt das umgesetzt, was ich ihm gesagt hatte. Daher war ich überzeugt davon, dass er auch in seinem ersten richtigen Rennen wirklich performen kann.
SMB:
Du bist ja als Renningenieur für die Datenanalyse und auch als Drivercouch tätig. Was denkst du, wieviel kann man durch deine Optimierungen herausholen?
Christian Lipp:
Als Renningenieur bin ich primär zuständig das Auto vom Setup her zu optimieren. Der Renault ist ein wahnsinnig tolles Auto was das Engineering angeht. Man kann super viel optimieren. Wenn man dieses Auto allerdings nicht versteht, kann man sich auch sehr in Details verlieren, die gar nicht so wichtig sind.
Als Drivercoach bin ich dafür zuständig, dass der Fahrer die Physik und das Setup des Autos optimal ausnutzt. Ob man nun eine Kurve einen halben Meter rechts oder links anfährt hat einen sehr großen Einfluss auf die gesamte Performance.
Nun zu der Frage wie viel man durch die allgemeine Optimierung rausholen kann: Am Redbull Ring gab es noch einen schnellen Fahrer im Formel Renault. Sehr jung, allerdings ohne Renningeneur und ohne Drivercoach. Er war am Freitag im freien Training noch ca. 0,3 Sekunden hinter uns. Ich habe mit meinen Fahrern kontinuierlich an der Verbesserung des Fahrstils und des Setups gearbeitet. Am Sonntag im Rennen betrug dann der Abstand ca. 1,3 Sekunden pro Runde. Es lässt sich also durch Optimierungen eine Menge rausholen.
SMB:
Wie sieht dein mittelfristig/langfristiger Plan für die Zukunft aus? Wo möchtest du als Renningenieur arbeiten?
Christian Lipp:
Wirklich planen kann man ja im Motorsport leider nicht. Man muss immer sehr spontan und flexibel sein. Daher denke ich lieber von Saison zu Saison. Für 2021 bin ich neben der Unterstützung für Roman auch bei Zakspeed in der GT4 Germany tätig. Das ist schon mal etwas richtig cooles und es macht auch echt super viel Spaß dort zu arbeiten. Mittelfristig ist es definitiv das Ziel die Meisterschaft in der GT4 Germany zu gewinnen. Was danach kommt wird sich zeigen. Ich gebe auf jeden Fall immer mein Bestes!