
Mitgliedervorstellung South Side Cruisers
30. Mai 2020
Odenwald Ausfahrt der South Side Cruisers
5. Juni 2020Diamanten Fieber in der Formel 1
Im Laufe der Formel 1 Geschichte gab es nicht nur verrückte Rennen und kuriose Konstruktionen, sondern manchmal auch verrückte Ideen der Werbe und Filmindustrie.
Im Jahr 2004 kamen der Formel 1 Rennstall Jaguar Racing und Steinmetz, ein grosser Diamanten Händler, zusammen um beim Grossen Preis von Monaco für den Kinofilm „Ocean’s Twelve“, eine Fortsetzung des 2001 veröffentlichten Films „Ocean’s Eleven“, eine grossangelegte Werbekampagne zu starten. Steinmetz platzierte auf der Front der beiden Jaguar R5 jeweils einen Diamanten im Wert von 250.000 Dollar. Ausserdem hatten die beiden Boliden eine zum Film passende Lackierung. Und da man natürlich auch die Männerwelt begeistern wollte, holte man sich zur pompösen Präsentation noch das damalige amerikanische Spitzenmodel Bridget Hall hinzu. Die Fahrer der beiden Diamanten Autos waren der Österreicher Christian Klien, der den Fahrer der letzten Saison Justin Wilson ersetzte und der Australier Mark Webber. Natürlich wurden viele Bilder veröffentlicht und die Kampagne kam gut an. Der Film war erfolgreich konnte aber an den grandiosen Erfolg seines Vorgängers nicht anknüpfen.
Was am 23. Mai 2004, dem Renntag genau passierte ist bis heute nicht ganz klar. Klien setzte bereits in der ersten Rennrunde in der engen Loews Kurve den Jaguar R5 in die Leitplanken und der Diamant war verschwunden. Der damalige Jaguar Sprecher Nav Sidhu meinte nur „ich weis nicht, wo der Stein geblieben ist. Ich weis nur, dass irgend jemand ein verflixt ungewöhnliches Souvenir mit nach Hause genommen hat“. Der Automobilclub von Monaco verbat sich die Unterstellung, ein Streckenposten habe für seine Frau ein schönes Weihnachtsgeschenk gefunden. Bis heute rätseln Fans und Presse ob Steinmetz damals tatsächlich echte Diamanten auf den Autos platzierte. Der Diamanten Händler nahm nach entsprechenden Anfragen dazu nie Stellung. Vielleicht sollten wir uns an einer Weisheit des italienischen Journalismus halten, die besagt: Wenn es nicht wahr ist, dann ist es wenigstens gut erfunden. Abgeschreckt scheint Steinmetz der Verlust allerdings nicht zu haben und so gab es in den folgenden Jahren noch eine Kooperation mit McLaren. Diesmal sassen die Steine allerdings nicht auf dem Rennauto sondern auf den Helmen der Fahrer.
Qualifying und Rennen
Die Pole Position im Training zum Grossen Preis von Monaco holte sich Jarno Trulli auf Renault. Startplatz zwei und drei holten sich Ralf Schumacher und Jenson Button. Mark Webber startete von Platz 11, Christian Klien von Platz 14. Das Rennen verlief schon von Anfang an etwas chaotisch. Bereits in der dritten von insgesamt 77 Runden kam es durch einen Motorschaden von Takuma Sato und dadurch starker Rauchentwicklung zu einem Überschlag von Giancarlo Fisichella. Es folgte die erste Safety-Car Phase. Beim Versuch von Fernando Alonso den vor ihm fahrenden Ralf Schumacher in der Tunnelpassage zu überrunden fuhr Alonso in die Leitplanken und fiel aus. Dies führte zum zweiten Einsatz des Safety Cars. Eine Runde vor Ende der zweiten Safety-Car Phase fuhr Juan Pablo Montoya in das Heck des Ferraris von Michael Schumacher, der daraufhin in die Leitplanken gedrängt wurde und mit gerissener Vorderradaufhängung und abgerissenem Frontspoiler das Rennen aufgeben musste. Das Rennen gewann Jarno Trulli vor Jensen Button auf Platz zwei. Rubens Barrichello, Michael Schumachers Teamkollege holte sich den dritten Platz. Die schnellste Rennrunde ging mit 1:14.439 an Michael Schumacher. Mark Webber, Teamkollege von Klien und Fahrer des zweiten Diamantenautos fiel in Runde elf des Rennens ebenfalls aus, brachte den Diamant aber unbeschadet zurück an die Box.
Blockbuster „Ocean’s Twelve“
Die starbesetzte Gauner Komödie „Ocean’s Twelve“ spielt diesmal in Rom und Amsterdam und ist die Fortsetzung einer Filmreihe die 2001 mit „Ocean’s Eleven startete. Die Zahl hinter „Ocean’s“ steht hier für die Anzahl der Gangmitglieder des Teams um Danny Ocean, verkörpert von George Clooney. Der Blockbuster kann mit einer grossen Starbesetzung aufwarten. Der Cast von „Ocean’s Eleven“ wurde weitestgehend übernommen und um weitere Stars ergänzt. Es spielten mit: George Clooney, Matt Damon, Brad Pitt, Andy Garcia, Julia Roberts, Cathrine Zeta-Jones, Don Cheadle und der Bruder von Ben Affleck Casey Affleck. Ausserdem gab es noch hochbesetzte Nebenrollen wie zum Beispiel Bruce Willis, der sich selbst spielt.
Die Regie aller Filme der Reihe führte Steven Soderbergh. Seine wohl bekanntesten Werke als Regisseur sind der Kinofilm „Erin Brockovich“ und „Traffic – Macht des Kartell“ für den er den Oscar für die beste Regie bekam. Sein kommerziell grösster Erfolg blieb aber der Film „Ocean’s Eleven“. Es gibt noch eine 2018 erschienene, aber rein weiblich besetze Auskopplung der Reihe, die sich „Ocean’s Eight“ nennt. In der nun der Anführer der Gang die Schwester von Danny Ocean, Debbie Ocean, gespielt von Julia Roberts, ist. Bei diesem Film war Soderbergh aber nur Produzent und Gary Ross führte Regie.
Der Film „Ocean’s Twelve“ ist eine Fortsetzung des Films „Ocean’s Eleven“. Dieser war eine Neuverfilmung des Films „Frankie und seine Spießgesellen“ aus dem Jahre 1960, die im englischen Original Titel ebenfalls Ocean’s Eleven hieß. Das Vorbild war gleichfalls mit hochkarätigen Stars besetzt. Es spielten mit: Frank Sinatra, Dean Martin, Sammy Davis Jr., Peter Lawford und Joey Bishop, allesamt auch als das „Rat Pack“ bekannt. Das legendäre „Rat Pack“ wurde durch ihre zahlreichen Konzerte im Sands Hotel in Las Vegas weltbekannt. Zum „Rat Pack“ gehörte auch noch die Sängerin Shirley MacLaine, die aber beim Film nicht mitspielte.
Titelbild: Chris Sass | Sass MotorBlog
Text: Bernd Etzkorn | Sass MotorBlog
Bilder: Getty Images | www.gettyimages.de